Der Aufbau des Krötenzaunes war eine
schönes Ereignis. Es kamen mehr Freiwillige, als gedacht. Mitglieder
des BUND und des Vereins Waldwerk waren zugegen, buddelten und
setzten Heringe, so dass nach kurzer Zeit der Zaun auch stand.
Nun werden immer morgens und abends die
Eimer kontrolliert, und die Kröten über die Straße getragen, wo
sie sich dann Richtung Laichgewässer weiterbewegen können.(wie sagt
man zum Krötengang? Sie laufen nicht, sie hüpfen nicht..krabblen?
Vorschläge gerne an die Email Adresse unten).
Der Zaun wurde übrigens gerade rechtzeitig gebaut. An den darauffolgenden Tagen wurden schon ca. 100 Kröten gesammelt. Nun ist es nachts wieder sehr kalt geworden, und der Krötenverkehr stockt etwas. Sobald es aber etwas wärmer wird, erwarten wir wieder sehr rege Wandertätigkeit.
Liebe Mitglieder, Freund*innen des
Vereines Waldwerk und generell Interessierte,
vermutlich haben viele von Ihnen im
Frühjahr schon einmal die Zäune entdeckt, die sich im Niedwald
parallel zu der Oeserstraße am Waldweg entlang schlängeln.
Einige wissen sicher, dass diese dazu
dienen, den Kröten, die Richtung Grill´scher Altarm wandern, den
Verkehrstod auf der Oeserstraße zu ersparen. Vielleicht wollen Sie
mehr über die Hintergründe des Projektes erfahren, das der BUND mit
Hilfe des Waldwerk e.V. durchführt? Dann sind Sie herzlich dazu
eingeladen, uns am
12.2.
22 ab 10:00
anlässlich des Aufbaus des
Krötenzaunes im Niedwald zu besuchen. Wer beim Aufbau mit Hand
anlegen will, wird nicht weggeschickt.
Am 6.11.21 fand die Führung über Ökologie und Romantik im Niedwald statt. Wir begannen mit der Frage, was Ökologie eigentlich sei. Manche sagten „Naturkunde“ und das trifft es ja auch fast. Allerdings untersucht die Ökologie im Besonderen, welche Beziehung zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt bestehen. Und diese Beziehungen sind gar nicht so einfach zu vermitteln. Um dies zu verdeutlichen, teilte Christian Haak Faltblätter über Bäume und den Auwald aus. Dort sind Tiere und Pflanzen schön abgebildet, aber was zwischen diesen passiert kommt in den Faltblättern nicht vor. Ist ja auch schwer darzustellen.
So ist, z.B., der Boden wichtig dafür, dass die Pflanze Nährstoffe und Wasser bekommt. Und diese Nährstoffe werden durch den Boden bzw. seine Bewohner, besonders Bakterien, erst zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug formt die Pflanze auch selber ihren Lebensraum durch den Laubabwurf und das Wirken ihrer Wurzeln. Es sind diese Interaktionen, die das Leben im Wald ausmachen. Und manchmal stehen Pflanzen an Orten, an denen sie sich nicht halten können. So wurde die Buche vor demWaldwerk gefällt, warum genau konnten wir nicht in Erfahrung bringen, da sie vermutlich auch Probleme hatte, an dem Standort zu überleben und dann durch die Hitze der letzten Sommer geschwächt war. Sie ist auch eher eine Bewohnerin von besser durchlüfteten Böden.
Es folgte ein Rundgang, auf dem wir uns die besonderen Bäume des Auwaldes noch näher anguckten, die im Niedwald noch leben, obwohl dieser, streng genommen, gar kein Auwald mehr ist, da er nicht mehr periodisch überflutet wird. Die lehmigen feuchten nährstoffreichen Böden sind aber natürlich noch da.
Die Interaktionen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt werden in dem Buch von Herrn Wohlleben über das Leben der Bäume auf sehr spezielle Weise interpretiert. Herr Wohllebens Buch ist lesenswert und auch voller interessanter ökologischer Fakten (er benutzt den Begriff „Ökologie“ nur sehr spärlich) und natürlich besitzt er ein enormes Wissen über den Wald. Herr Haak war jedoch kritisch bezüglich Herrn Wohllebens Unterstellung, dass Bäume ein Bewusstsein hätten. Dass sie kommunizieren auf gewisse Weise, ist vermutlich in der Tat der Fall und dass sie schützenswerte Lebewesen sind auch. Herr Haak meinte jedoch, Herr Wohlleben ginge etwas zu weit in seinen Analogien und vermenschliche die Interaktionen zwischen Bäumen doch sehr. Die Teilnehmer*innen des Rundgangs schienen weniger Probleme mit Wohllebens Thesen zu haben, denn sie meinten eine solche Sprache helfe, Leute für den Wald zu begeistern. „Man kann da nicht immer wissenschaftlich schreiben“. Doch bringt die Romantisierung des Waldes auch Nicht-Romantiker*innen dazu, den Wald zu schützen? Als dann noch ein Teilnehmer eine Aspekte Sendung über das Thema „Wald“ erwähnte, in der auch Herr Wohlleben portraitiert wurde, wurde allen bewusst wie nah am Puls der öffentlichen Diskussion das Waldwerk mal wieder war (gucken Sie mal in der Mediathek, sehr sehenswert).
Anmerkungen und Fragen dazu an:
haak.waldwerk@yahoo.com
zum Tag des
offenen Waldwerks am 6.11.2021 wollen wir Sie zu folgender
Veranstaltung einladen:
Der Niedwald: Zwischen Sehnsucht
nach Romantik und Ökologie
Am Samstag, den 6.11.2021 um 15:00
wollen wir gemeinsam den Niedwald erkunden. Während eines
kleinen Spaziergangs, ca. 30-45 Minuten, wird Christian Haak über
die Ökologie des Niedwaldes berichten. Vom Boden, über Wurzel,
Stamm und Krone wollen wir etwas über die Beziehung zwischen Bäumen
und Lebensraum erfahren. Die Einflüsse des Menschen dürfen da nicht
fehlen, auch die teils kritische Auseinandersetzung mit Autoren, wie
z.B. Peter Wohlleben nicht. Kinder sind wie immer sehr willkommen,
aber es handelt sich nicht um eine Kinderveranstaltung.
Kaffee und Tee sind nach dem Rundgang
natürlich auch erhältlich.
Eine Anmeldung mit Angabe der Anzahl
der Teilnehmer*innen wäre erwünscht Bitte unter:
haak.waldwerk@yahoo.com